Geschichte des Eishockeys
Schon in der Renaissance fanden in Europa Spiele auf dem Eis statt, die dem Eishockey ähnelten. Offizielles Mutterland des Eishockeys ist jedoch Kanada. Als im 16. Jahrhundert die Franzosen in das heutige Kanada kamen, trafen sie auf die Huronen und Irokesen. Die Indianerstämme spielten ein Ballspiel auf dem Eis, das die Franzosen lernten. Dabei wurde mit krummen Stücken auf nur ein Tor ohne Torwart gespielt. Auch die Schlittschuhe waren damals noch nicht Teil der Anfänge des Eishockeys. Nach und nach vermischte sich das Ballspiel der Indianerstämme mit dem bereits bekannten Hockey aus Frankreich. Als schließlich zur Mitte des 18. Jahrhunderts die Engländer nach Kanada kamen, mischten sich zwei neue Spiele, Hurling und Shinty, in das bereits etablierte Ballspiel auf dem Eis.
Die englischen Soldaten lernten in Kanada auch das Eislaufen im Hafenbecken in Halifax und so wurde im Jahr 1865 erstmals das Ballspiel mit Schlittschuhen verknüpft und das Eishockey, wie wir es heute kennen, war geboren.
Das erste offizielle Spiel
Aus der Entwicklung des Eishockeys ist die McGill-Universität in Montreal nicht wegzudenken. Dort wurde nicht nur der erste Eishockey-Klub der Welt gegründet, sondern die Studenten waren auch die Ersten, die einen Torhüter im Eishockeyspiel einsetzten. So kam es am 3. März 1875 zum ersten offiziellen Eishockeyspiel der Geschichte, das in einer Halle im Victoria Skating Rink in Montreal ausgetragen wurde und dem 500 Zuschauer beiwohnten. Den Studenten der McGill-Universität sind außerdem das Einsetzen eines Schiedsrichters, das Ausarbeiten eines ersten Regelwerks und das Einführen von Trikots zu verdanken.
Der Schläger und der Puck
Der ehemals als Camburca“ bezeichnete Krummstock bekam letztendlich seinen Namen aus dem Französischen. Hockey lässt sich demnach als krummer Stock übersetzen. Die Entstehungsgeschichte des Pucks verlief ähnlich pragmatisch. Nachdem der, bei den ersten Spielen verwendete, Gummiball immer wieder über die Außenbegrenzung des Spielfelds hüpfte, kam ein Student namens William Fleet Robertson auf die Idee. einfach die obere und untere Hälfte des Balls abzuschneiden. So musste das Spiel weniger oft unterbrochen werden und der Puck war geboren.
Das Spiel entwickelt sich weiter
Ein weiterer Student der McGill-Universität, James Creighton, trug maßgeblich zur Weiterentwicklung des Eishockeys bei. Dank ihm wurden beispielsweise einige Regeln aus dem Regelwerk des Rugbys übernommen und auch die Idee, Eishockeyspiele in einer Halle auszutragen, stammt von Creighton. Eishockey wurde in seinen Anfangszeiten mit neun Mann pro Team gespielt und von zwei Schiedsrichtern überwacht. Nach und nach wurden zudem die roten und die blauen Linien eingeführt, um beispielsweise Ansammlungen vor dem gegnerischen Tor zu vermeiden, und es wurde mehr Schutzausrüstung für die Torhüter bereitgestellt.
Viele der damals festgelegten Regeln haben bis heute Bestand. Darunter fällt, dass kein Spieler von hinten angegriffen werden darf, der Verbot des Hebens des Schlägers über Schulterhöhe und das Anspiel in der Mitte, das heutzutage Bully genannt wird.
Im Jahr 1884 wurde die Anzahl der Spieler pro Mannschaft von neun auf sieben reduziert. Mit drei Stürmern, zwei Verteidigern, einem Mittelfeldspieler und einem Torwart ging es dann im darauffolgenden Jahr auch in den ersten Ligaspielbetrieb der Geschichte des Eishockeys in Kanada. Heutzutage stehen pro Mannschaft nur noch sechs Spieler gleichzeitig auf dem Eis.